In der Schweiz wie auch in anderen europäischen Ländern sind MSE (muskel-skelettale Erkrankungen) die häufigste Ursache für Berufskrankheiten (SECO, INRS).
Rücken, Schultern, Handgelenke, Nacken – manche Schmerzen schleichen sich dauerhaft in den Arbeitsalltag ein, beeinträchtigen die Leistung und führen zu Müdigkeit, Abwesenheiten oder gar langfristiger Arbeitsunfähigkeit.
Die Ursachen? Wiederholte Bewegungen, ungünstige Haltungen, ständiger Druck, schlecht angepasste Arbeitsplätze, die das körperliche Gleichgewicht nicht berücksichtigen.
Warum ist dieses Thema für HR entscheidend?
Weil schlecht beachtete MSE teuer sind:
- Wiederholte krankheitsbedingte Abwesenheiten,
- Zeitaufwand für Vertretungen,
- Psychische Belastung und das Gefühl von Ungerechtigkeit.
Zudem tragen sie oft eine unsichtbare Last: organisatorischen Stress, kognitive Überforderung und ein Management, das schwache Signale übersieht. Dabei können gezielte Anpassungen viele Risiken dauerhaft vermeiden.
Konkrete Hebel innerhalb der Organisation
Es ist möglich (und notwendig), gemeinsam einen integrierten Präventionsansatz zu entwickeln durch:
- Ergonomische Analyse der Arbeitsplätze,
- Schulungen zu passenden Bewegungen und Haltungen,
- Regelmäßige Überprüfungen risikobehafteter Verhaltensweisen,
- Eine Kultur der geteilten Achtsamkeit zwischen HR, Führungskräften und Mitarbeitenden.
Bei fortschrittlichen Arbeitgebern ist die MSE-Prävention Teil einer Strategie zur Lebensqualität am Arbeitsplatz (QVT) und der Qualität der Arbeitsbedingungen (QVCT).
Schulung: Die Basis für Verhaltensänderungen
MSE-Prävention durch Schulung ermöglicht es:
• Für Risikofaktoren zu sensibilisieren,
• Eingefahrene, aber ineffektive Verhaltensweisen zu ändern,
• Die Leistung langfristig zu erhalten und gleichzeitig die Gesundheit zu schützen.
Die Trainings verbinden Theorie mit praxisnahen Beispielen, körperlichen Übungen und gezielten Microlearning-Modulen. Sie richten sich an alle: körperlich Tätige, Bildschirmarbeitsplätze, Logistik, Büro, Führung.
Und jetzt… wer kümmert sich um den Körper bei der Arbeit?
In Zeiten von ökologischer Transformation, CSR und verantwortungsvoller Leistung – warum bleibt der Körper bei der Arbeit so unsichtbar?
Wie lassen sich physische und psychische Prävention verknüpfen?
Und vor allem: Wer steuert intern diesen Wandel zu mehr Gesundheit? HR, QHSE, Geschäftsführung – oder alle gemeinsam?
Grundlegende Fragen für eine nachhaltige Strategie für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.